Geschichte der Gemeinde Siebeneichen

Unsere im Südosten des Kreises Herzogtum Lauenburg gelegene Gemeinde ist 468 ha groß. Sie gehört zum Amt Büchen und liegt zwischen zwei wichtigen Verkehrswegen: Östlich des Dorfes verläuft der im Jahre 1900 eröffnete Elbe-Lübeck-Kanal, westlich befinden sich die Eisenbahnlinie Lüneburg – Lübeck sowie die Landesstraße 200, die Büchen mit Breitenfelde verbindet. Führte die L 200 bis in die 60er Jahre noch direkt durch den Ort, befindet sie sich nun außerhalb und berührt den mittelalterlichen Dorfkern nicht mehr. Schon seit jeher war unser Angerdorf gekennzeichnet durch seine besondere verkehrliche Lage zwischen der alten Frachtstraße von Lüneburg nach Lübeck ("Alte Salzstraße") und dem ehemaligen in der Delvenau-Niederung gelegenen "Stecknitz-Delvenau-Kanal". Unser Ort wird noch immer dominiert von der alten Pfarrkirche auf dem großzügigen Anger, um den herum die Bauernhöfe liegen.Um 1900 zählte Siebeneichen etwa 180 Einwohner, darunter befanden sich 4 Vollhufner, 2 Halbhufner, 7 Kätner, verschiedene Handwerksbetriebe wie z.B. Schuhmacher, Schmied, Dachdecker, Schlachter, Bäcker, ein Fuhrbetrieb und eine Kolonialwarenhandlung. Heute hat sich die Einwohnerzahl Siebeneichens auf etwa 250 Einwohner erhöht, was insbesondere auf die allmählich erfolgte komplette Bebauung des Büchener Weges zurückzuführen ist. Der Ort grenzt an die Gemeinden Roseburg, Klein Pampau, Büchen und Fitzen.Der Name Siebeneichen ist deutschen Ursprungs und wird urkundlich früher erwähnt als die meisten anderen Ortsnamen des Amtes. Bereits 1211 wird ein Eberhardt von Seueneken genannt, dessen Name vermutlich unserem Orte zuzuordnen ist. Im Ratzeburger Zehntregister von 1230 wird dann von "Soveneken" gesprochen, und diese gesicherte erstmalige urkundliche Erwähnung unserer Gemeinde gilt deshalb noch bis heute als ihr "offizielles" Geburtsjahr.Naturräumlich liegt Siebeneichen im Bereich der Südwestmecklenburgischen Niederung im Übergangsbereich zur Lauenburger Geest. Dadurch gibt es im Umfeld der Gemeinde zum einen nach Westen hin durch Ackernutzung geprägte Sanderflächen, zum anderen im Osten ausgedehnte Grünlandflächen in der ehemaligen Delvenau-Niederung, dem heutigen Talbereich des Elbe-Lübeck-Kanals. Das Relief der Sanderflächen ist eben und fällt in Richtung auf die Niederung von ca. 27,5 m auf ca. 12,5 m ab. Mehr als 80 % der Gemeindefläche werden auch heute noch landwirtschaftlich genutzt, der Waldanteil liegt bei knapp 5 %.

Das Kirchspiel Siebeneichen

Bedeutend für die mittelalterliche Geschichte unseres Ortes war die Kirche. Siebeneichen gehörte neben Lütau, Geesthacht und Kuddewörde zu den ältesten Kirchspielen der Sadelbande. Diese entstanden Mitte des 12. Jahrhunderts im Zuge der deutschen Ostkolonisation. 1230 gehörten zum Kirchspiel Siebeneichen die deutschen Dörfer (Zahl der Hufen in Klammern) Siebeneichen (7), Tramm (8), Hornbek (8), Güster (14), Wotersen (11), Roseburg (9), Nüssau (12), Müssen (14), Groß Pampau (4) und Sahms (8). Hinzu kamen die zum deutschen Herrschaftsgebiet zählenden Dörfer Talkau (5), Kankelau (5), Elmenhorst (4), Cemersdorf (4), Grabau (5) und Klein Pampau (4).Mit der Entstehung des Kirchspiels im 12. Jahrhundert wurde auch die erste Siebeneichener Kirche erbaut. Außer einem Grundriss des Amtsverwalters Knolle aus dem Jahre 1749 gibt es keine ältere Darstellung der Kirche. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war die Kirche so baufällig, dass sie abgerissen werden musste. Unter dem Patronat des Gutsbesitzers zu Wotersen, Johann Hartwig Ernst zu Bernstorff, entstand 1753 die jetzige Johannis-Kirche, ein langgestreckter, spätbarocker Feldsteinbau.Bei einem Großbrand im Jahr 1909 wurde der mit Schindeln gedeckte Turm zerstört. Beim Wiederaufbau wurde die Grundmauer um gut einen Meter erhöht und der Turm wieder aufgesetzt. Mit 33 Metern Höhe ist er weit über das Dorf hinaus sichtbar. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellte sich heraus, dass die Dachbalken des Turmes zum Teil marode waren. Im Jahre 2003 erfolgte deshalb eine Grundsanierung, in deren Verlauf auch die Wetterfahne auf der Spitze des Turmes, die bis dahin mehrere Durchschüsse hatte, ausgewechselt wurde. Die Fahne zeigt einen Fisch. Ein Fisch als "Wetterfahne" auf einem Kirchturm ist nicht besonders häufig; seine symbolhafte Bedeutung nicht unumstritten. Gelehrte des 17. Jahrhunderts brachten den griechischen Namen des Fisches, "Ichthys", zum ersten Mal mit dem Akrostichon Jesus Christos Theon Hyos Soter = Jesus Christus, Gottes Sohn, Heiland in Verbindung.Eingemauert im Eingangsbereich des Pastorats befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit des Dorfes, der "botterweike" Stein, um den sich einige Legenden ranken. Dieser alte Feldstein mit eingeritztem Kreuz soll einer Version nach als Grenzstein vom Limes Saxoniae, dem Sachsenwall aus der Zeit Karls des Großen, stammen. Eine andere Legende besagt, der Stein sei ein heidnisches Kultobjekt gewesen.Zwischen dem Pastorat und dem ehemaligen "Pfarrwitwenhaus" befand sich ursprünglich eine große alte Scheune, die für die Bewirtschaftung des Kirchenlandes genutzt wurde. Nachdem der letzte Pächter, Johann Johns, die Landwirtschaft aufgegeben hatte, wurden die Ländereien an die ortsansässigen landwirtschaftlichen Betriebe verpachtet und die Scheune stand über mehrere Jahre leer. Nach längerer, intensiv geführter Diskussion beschloss der Kirchenvorstand den Abriss der Scheune. An gleicher Stelle wurde ein neues Kirchengemeindehaus, das St.-Johannis-Haus, erbaut, das heute den verschiedensten kirchlichen Gruppen als Domizil dient, in dem aber auch der Siebeneichener Kinderspielkreis untergebracht ist und in dem auch die politische Gemeinde u. a. ihre Senioren-Weihnachtsfeiern abhalten darf.

Alte Frachtwege und Wegeverbindungen im Raum Siebeneichen

Verkehrswege haben in der Geschichte unseres Ortes eine besondere Bedeutung. Siebeneichen war schon im Mittelalter u. a. gekennzeichnet durch seine Lage an der alten Frachtstraße von Lüneburg nach Lübeck. Teile der Hauptverbindung auf dem Landwege, der "Alten Salzstraße", die über Lütau, Pötrau, Siebeneichen und Roseburg verlief, existieren auf Siebeneichener Gebiet vermutlich nicht mehr. Lediglich ein Abschnitt einer Nebenstrecke, die von Lütau über Franzhof (Franzhagen) und Steinkrug nach Siebeneichen führte, ist im Westen der Gemeinde erhalten geblieben.Prägender für die Gemeinde dürfte der Bau des Stecknitz-Delvenau-Kanals, der "nassen Salzstraße", zwischen 1391 und 1398 gewesen sein. Er wurde 1398 fertig gestellt und gilt damit als der älteste Wasserscheiden-Kanal Nordeuropas. Er verband die Städte Lüneburg und Lübeck und diente vorrangig dem Transport des Lüneburger Salzes. Salz war das "weiße Gold" des Mittelalters, da es als Konservierungsmittel für Fischtransporte diente und auch sonst ein wertvolles und gewinnbringendes Handelsgut war. Mit Fertigstellung des Kanals wurde Siebeneichen zur Anlaufstelle für die Stecknitzfahrer. Diese waren in einer Schiffergilde zusammengeschlossen. In den Dörfern, die am Kanal lagen, hatten sie ihr besonderes Kirchengestühl. Sie richteten ihre Fahrten zwischen Lauenburg und Lübeck so ein, dass sie zu den Sonn- und Feiertagen immer in einem Kirchdorf vor Anker gehen konnten, um den Gottesdienst nicht zu versäumen. Auf dem Friedhof hatten sie eigene Grabplätze und zahlten dafür jährlich 4 Mark und 4 Schillinge an die Kirche. Mit dem Bau des Elbe-Lübeck-Kanals ab 1896 verlor die Kirche diese Einnahme. Noch heute befinden sich in der Siebeneichener Kirche 2 Bänke, die mit dem Symbol der Stecknitzfahrer, je ein Staken und Bootshaken miteinander gekreuzt, versehen sind.Im Jahr 1900 wurde der alte Wasserweg abgelöst durch einen an die Bedürfnisse der Neuzeit angepassten Neubau. Um die Wegeverbindung zwischen Siebeneichen und Fitzen aufrecht zu erhalten, wurde im Bereich der historischen Schleuse, die bis dahin als Überwegung gedient hatte, eine Seilfähre errichtet. Seit 1986 wird diese vom Amt Büchen unterhalten und gilt als Touristenattraktion. Um 1900 begann der Fährbetrieb morgens um 4 Uhr und endete abends um 20 Uhr. Das Verkehrsaufkommen war eher gering. Nur im Sommer, wenn das Gras auf dem Kanaldamm gemäht, getrocknet und eingefahren werden musste, war mehr Betrieb zu beobachten. Heute verkehrt diese letzte Fähre im Kreis Herzogtum Lauenburg nur noch während der Sommerzeit, und die Fährleute müssen mit einer Glocke zur Überfahrt über den Elbe-Lübeck-Kanal herangerufen werden. Ab 1851 begann man mit dem Bau der Eisenbahnlinie an Siebeneichen vorbei, um die Fracht, die von Lübeck kam, in Büchen weiter nach Hamburg oder Berlin zu transportieren. Da die neue Bahnlinie quer durch die Siebeneichener Feldmark führte, kam es zu schwierigen Verhandlungen, da die Felder der Bauern und der Kirche zerschnitten und deshalb Entschädigungsleistungen gefordert wurden. Darüber hinaus bekam der Ort auch keinen Bahnhof. Die einflussreiche Familie Bernstorff aus Wotersen setzte stattdessen einen Haltepunkt in Roseburg durch, da dieser näher an ihrem Anwesen gelegen war. Durch die Bahnlinie bekam Siebeneichen nunmehr 3 Bahnübergänge, die erst 1957 mit der Erneuerung des Gleisbettes und der Verlegung der L 200 aus dem Ort heraus abgeschafft wurden. Der "moderne" Verkehrswegebau bedeutete auch das Ende der Siebeneichener Kirchwege. Um auf dem kürzesten Wege zur Kirche und zum Gottesdienst gelangen zu können, gab es von den Dörfern zum Kirchdorf immer besondere Kirchsteige, die nach Möglichkeit die kürzeste Verbindung herstellten und bei dem häufigen Kirchgang der Menschen zu den meistbegangenen Wegen gehörten. Sie führten in vielen Fällen quer durch die Feldmark oder durch den Wald. Es gab Kirchwege aus Richtung Kankelau/Wotersen, Talkau, Roseburg, Güster und Müssen/Steinkrug/Nüssau. Heute sind alle Kirchwege aufgehoben.

Freiwillige Feuerwehr Siebeneichen

Schon vor der Gründung der heutigen Freiwilligen Feuerwehr Siebeneichen gab es in unserem Dorf eine Feuerwehr. Vermutlich war diese jedoch eine "Zwangswehr", bei der die Bürger zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden konnten. Bislang sind über die damalige Wehr noch keine Archiv-Unterlagen gefunden worden. Das einzige konkrete Zeugnis aus dieser Zeit ist die alte Handdruckspritze mit der Jahreszahl 1885, die im Feuerwehrhaus aufbewahrt und gelegentlich noch einmal bei Festlichkeiten "reaktiviert" wird.Das Gründungsdatum der heutigen Freiwilligen Feuerwehr ist der 23. September 1934. In der Gaststätte von Ludwig Koch trafen sich u. a. Ernst Jenner, Georg Möller, Heinrich Bruhn, Martin Lucas und Ludwig Koch, der auch erster Wehrführer wurde. Da es zunächst noch kein Feuerwehrhaus gab, soll die Spritze in der Schmiede bei Möllers bzw. im Kirchturm ihren Platz gehabt haben.Zwischen 1938 und 1953 gibt es im Protokollbuch der Feuerwehr keine Aufzeichnungen, auch mündlich ist aus dieser Zeit leider fast nichts überliefert.1953 entstand dann das erste Spritzenhaus an der Stelle, wo die Wehr auch heute noch ihr Domizil hat. Es wurde mit einer Verbandsübung mit anschließendem Feuerwehrball in der Gaststätte Langhans eingeweiht. Genau zehn Jahre später (1963) gab es eine neue Tragkraftspritze TS 8/8. Am 30. Januar 1971 erfolgte die Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges TSF Ford Transit.Zu Beginn der 90er Jahre war das alte Spritzenhaus endgültig zu klein geworden, so dass die Gemeinde sich zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses entschloss. Dank vieler ehrenamtlich geleisteter Arbeitsstunden der Feuerwehrkameraden konnte diese finanzielle Kraftanstrengung bewältigt werden. So konnte das neue Feuerwehrhaus 1993 zeitgleich mit der Indienststellung des jetzigen Feuerwehrfahrzeuges TSF-W und Atemschutzgeräten eingeweiht werden.Die Jubiläen der Siebeneichener Feuerwehr waren meistens mit größeren Festlichkeiten verbunden: Im Rahmen des 25. Jubiläums fanden eine Amtswehrübung und ein Festball auf dem Langhans´schen Saal statt, das 40. Jubiläum wurde zusammen mit dem Sportverein auf dem Schulhof gefeiert, das 50. in der Kartoffelscheune von Kochs. Das 60. Jubiläum konnte 1994 in Anwesenheit aller Wehren des Amtes bereits im jetzigen Feuerwehrhaus gefeiert werden. Auch Feuerwehrkameraden aus dem mecklenburgischen Fahrbinde nahmen an den Feierlichkeiten teil, denn nach der Wiedervereinigung hatte sich eine Partnerschaft zu dieser Wehr entwickelt, die bis heute Bestand hat. So war es denn natürlich selbstverständlich, dass eine Fahrbinder-Abordnung auch am 70. Geburtstag der Wehr teilnahm, der 2004 in einem etwas kleineren Rahmen begangen wurde, weil man 2009 die "75" entsprechend stärker in den Vordergrund stellen möchte.Die Gemeinde Siebeneichen fördert die Arbeit die Feuerwehr im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach Kräften, unterstützt diese doch auch viele gemeindliche Aktivitäten in großem Umfang zusätzlich zu ihren ureigensten Feuerwehraufgaben. Auch das Feuerwehrhaus kann nach Schließung der letzten Gaststätte im Dorf von gemeindlichen Gruppen genutzt werden.

Büchen-Siebeneichener Sportverein e. V.

1948 beabsichtigte man in Siebeneichen einen Fußballverein zu gründen. Der fehlende Spielball verzögerte jedoch die Gründung. Sie konnte erst 1949 vollzogen werden, nachdem Bäckermeister Wilhelm Pohlmann den notwendigen Ball gestiftet hatte. Die Gründungsmitglieder des "SV Siebeneichen v. 1949" waren Wilhelm Pohlmann, Willi Wasilewski, Friedrich Müller, Heinrich Brügmann, Walter Peters, Walter Schmidl und Georg Möller, der auch erster Vorsitzender wurde. Das erste Fußballspiel wurde gegen den Nachbarverein aus Müssen ausgetragen. Gespielt wurde damals zunächst am Kirchhof in Siebeneichen, dann wurden die sportlichen Aktivitäten zu Pfingsten 1950 auf die in Eigenleistung neu erstellte Sportanlage östlich der heutigen L 200 zwischen den Orten Siebeneichen und Büchen verlegt.Ab 1954 plante man ein Schwimmbad in Siebeneichen, das 1956 am nach Roseburg führenden Weg fertig gestellt werden konnte. Es wurde bis 1960 vom Verein unterhalten, dann aber aus Kostengründen dem damaligen Schulverband Siebeneichen übertragen. Dieser errichtete im Jahre 1968 auf dem Schulgelände ein neues Schwimmbad, wo auch die entsprechenden Nebenräume (Umkleidekabinen, Toiletten, Kiosk, Brunnenanlage etc.) mit eingeplant wurden. Ab 1966 wurde im SV Siebeneichen eine zusätzliche Handballsparte für Damen und Mädchen eingerichtet.Anfang der 80er Jahre beschloss die Gemeinde Siebeneichen, den Sportplatz von der L 200 näher an den Ort heran zu verlegen. Neben Schule und Schwimmbad entstanden 2 Fußballfelder und ein Sportlerheim; die Anlage wurde 1982 eingeweiht und dient bis heute insbesondere dem Jugendfußballsport.Um den Anforderungen des Sportbetriebes besser begegnen zu können, kam es im Sommer 1988 zu einer wichtigen Weichenstellung für die Zukunft: Der Siebeneichener SV fusionierte mit dem benachbarten Büchener SV zum "Büchen-Siebeneichener Sportverein e. V." Dem neuen Verein standen dadurch zur Ausübung des Spielbetriebes eine Sporthalle, die Schulturnhalle, das Stadion in Büchen und die Sportplatzanlage in Siebeneichen mit 2 hervorragenden Rasenplätzen zur Verfügung. Die Gemeinde Siebeneichen trägt als ihren Anteil die Kosten für die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung und die Versicherung für das Sportplatzgebäude. Darüber hinaus stellt sie die Umkleideräume auf dem Schwimmbadgelände kostenlos zur Verfügung, wenn der Platz im Sportlerheim nicht ausreicht.Der BSSV hat heute etwa 1.300 Mitglieder und bietet die Sportarten Fußball, Handball, Judo, Badminton, Karate, Kinderturnen, Damen- und Herrengymnastik an.Im Jahre 1983 beschloss der Schulverband Büchen als Rechtsnachfolger des Schulverbandes Siebeneichen die Schließung des Freibades in unserem Ort. Daraufhin entschied sich die Gemeinde Siebeneichen, die Badeanstalt in eigener Regie weiterzuführen. Aufgrund der Konkurrenz des inzwischen erbauten beheizten Freibades in der Gemeinde Büchen ließ sich die Siebeneichener Anlage jedoch trotz eines großen Anteils an Eigenleistungen auf Dauer nicht halten. Im Frühjahr 1999 fasste die Gemeindevertretung schweren Herzens den Beschluss, den Betrieb des Siebeneichener Freibades nach genau 30jähriger Nutzung aus Kostengründen ab sofort einzustellen. Der endgültige Rückbau erfolgte im Jahre 2004 durch eine ABM-Kolonne.

Spar- und Geselligkeitsverein Siebeneichen "Hol di ran"

Auszug aus dem ersten Protokoll aus dem Jahre 1938 (ohne genaues Datum): "Eingangsprotokoll zu der von unserem hiesigen Gastwirt und Kaufmann Heinrich Herzberg einberufenen Versammlung zur Gründung eines Sparvereins. Es waren 26 von unseren hiesigen Einwohnern erschienen, die nun einstimmig nach Verlesung der Paragraphen folgende Vorstandsmitglieder wählten. Es wurden als 1. Vorstand der Schmiedemeister G. Möller, als 2. Krüger Fährmann Schriftführer H. Keller und als Kassenverwalter J. Herzberg, weiter wurden folgende Mitglieder als Aufsichtsräte ernannt, Karl Trilk, W. Niehbur, J. Grüger und H. Wieske. Nach der Wahl des Vorstandes wurde auf Punkt 1 zu dem Tittel unseres neugegründeten Sparvereins gesucht, welcher auch bald gefunden war, man einigte sich auf den Namen Hol- di ran, welcher auch einstimmig angenommen wurde."Zwischen dem Protokoll vom 4. Dezember 1943 und dem dann folgenden vom 11. Januar 1950 klafft eine gut sechsjährige Lücke, die vermutlich auf die Wirren der Nachkriegszeit und die Währungsumstellung zurückzuführen ist. Von den 14 auf der ersten Nachkriegsversammlung anwesenden Mitgliedern wurden lt. Protokoll in den Vorstand gewählt: Scharmentke, Schade, Herzberg und Hermann. Seit dieser Zeit organisierte der Verein zusätzlich zu seinem vorrangigen Satzungszweck, dem Sparen, vielfältige kulturelle Veranstaltungen für die Mitglieder und die Dorfgemeinschaft, so u. a. Tanz- und Geselligkeitsabende, "Sommernachtsbälle", Kappen- und Kostümfeste, Ausflugsfahrten, Theater- und Kegelabende, Festessen etc. Ab 1953 schloss sich der Verein für einige Zeit dem damaligen Kreiskulturverband Herzogtum Lauenburg an, der bei der Vermittlung kultureller Veranstaltungen half.Bis heute haben sich immer noch viele dieser Aktivitäten erhalten. Durch die Aufgabe zunächst der Gaststätte Herzberg (zuletzt Pötschke) und später von Langhans´ Gasthof im Jahre 2001 gingen die letzten beiden Vereinslokale verloren, so dass die regelmäßigen Versammlungen des Sparclubs seitdem im Feuerwehrhaus stattfinden. Der Verein hat heute knapp 50 Mitglieder, darunter auch viele ehemalige Siebeneichener, die jetzt in den umliegenden Orten wohnen, sich aber immer noch der Gemeinde verbunden fühlen.